Loreley, Ley und Mappes

Loreley

Auf der Berliner Automobilausstellung 1905 stellte die Arnstädter Firma Rud. Ley einen Kleinen Wagen mit 6/10 PS vor. Es wurde der Markennamen „Loreley“ gewählt – vermutlich als Verbindung des Firmennamens mit dem sagenumwobenen Fels am Rhein. Nach Übergabe der Firma an die 2. Generation probierte man sich neben Schuh- und Elektromaschinenbau als Abteilung III auch im Automobilbau.

Alfred Ley als Konstrukteur der Wagen setzte auf zukunftsweisende Technik. Mit der Verblockung von Motor und Getriebe, aber auch mit den ersten Sechszylindermotoren für Kleine Wagen war das Fundament für eine langjährig erfolgreiche Fahrzeugproduktion gelegt. Über 70% der Fahrzeuge wurden weltweit exportiert.  1910 musste eine eigene Fabrik für die Fertigung der Ley Automobile gebaut werden. 1912 wurde die Firma in eine Aktiengesellschaft umfirmiert. Mit Ausbruch des 1. Weltkrieges brach der Export ab und Heeresaufträge wurden erfüllt. Vor allem Sanitätsfahrzeuge wurden geliefert.

Loreley und Mappes

 

Ley 1918 – 1933

Die Kriegszeit wurde auch genutzt, um neue Typen zu entwickeln. Der Ley T6 wurde neben dem etwas größerem M8 zum Standardwagen von Ley, der in größeren Stückzahlen gefertigt wurde. Der Markennamen wurde zeitgemäß versachlicht und war fortan nur noch „Ley“.

Auf das Chassis eines T6 wurde 1922 die erste nach wissenschaftlichen Erkenntnissen gebaute Karosserie gesetzt. Dafür wurde ein Holzmodell im Windkanal optimiert und erst dann der Karosseriekörper gebaut. Den cw-Wert dieses ersten so gebauten Versuchsfahrzeugs erreichte ein Serienfahrzeug erst im Jahr 2014. Die Karosserie war unzerklüftet, d.h. Lampen, Schweller, Kotflügel usw. waren innerhalb eines Stromlinienkörpers integriert. Die damals von Paul Jaray und Alfred Ley hervorgebrachte völlig neue Herangehensweise bei der Fahrzeugentwicklung ist heute nach wie vor Praxis bei der Fahrzeugentwicklung.

Vom T6 gab es über die Jahre verschiedene Ausführungen. Die Rennversion wurde sehr erfolgreich vor allem bei Bergrennen eingesetzt.

Die 20ger Jahre setzten mangels Käuferpotential und durch Wirtschaftskrisen der Automobilindustrie sehr zu. Viele Automobilmarken verschwanden. Ley konnte sich Dank der breiter aufgestellten Produktpalette (Schuhmaschinen, Elektrotechnik) halten. 1933 entschloss man sich, keine Fahrzeuge mehr unter eigener Marke zu bauen. Die Abteilung III existierte als Zulieferer und Ersatzteilhersteller noch bis 1945.   Frühere information

Ley und Mappes

 

Ley, Vertrag, 1923

Ley, Korrespondenz, 1923